Vierzehnte Familienfreizeit vom SAV Schlaitdorf – 2./3. Juli 2022 auf und um den Farrenstall

Am 2. / 3. Juli 2022 fand unsere vierzehnte Familienfreizeit vom Schwäbischen Albverein Schlaitdorf statt. Vierzehn Erwachsene und vierzehn Kinder erlebten ein wunderschönes und erlebnisreiches Wochenende auf und um das Wanderheim Farrenstall bei Weilersteußlingen, auf den sogenannten Lutherischen Bergen  im Alb-Donau-Kreis.

Mit den Autos fuhr unsere Familienfreizeit-Gruppe am Samstag nach dem Mittagessen in Schlaitdorf los. Den Parkplatz am Farrenstall erreichten wir am frühen Nachmittag bei bestem Sommerwetter. Nachdem die Zimmer und Betten zur Zufriedenheit aller erfolgreich verteilt waren, machten wir uns auf zu einem einmaligen Natur- und Kultur-Erlebnis.

Im Urtal der Donau, dem heutigen Achtal, liegt bei Schelklingen der zum UNESCO-Welterbe gehörende Hohle Fels. Hinter dem knapp 30 Meter langen nahezu ebenerdigen Eingangstunnel erscheint mit 500 m² Grundfläche und bis zu 30 Meter Höhe eine der größten Hallenhöhlen der Schwäbischen Alb. Der Eingangsbereich der Höhle war ein beliebter Platz unserer frühen Vorfahren – herausragende archäologische Funde von der frühen Altsteinzeit bis zur Zeit der Neandertaler vor über 50.000 Jahren belegen dies. Um mehr darüber zu erfahren, hatten wir eine Privatführung organisiert. Unsere Höhlenkundler Otto und Dieter erklärten uns hingebungsvoll Details zur Entstehung der Höhle, zu den archäologischen Ausgrabungen sowie zu den Fundstücken, welche Gegenstände des alltäglichen Gebrauchs, Waffen, Schmuck und Kunstobjekte umfassen. Die bekanntesten Funde sind die „Venus vom Hohle Fels“ – mit rund 40 000 Jahren die älteste Darstellung eines Menschen weltweit, aus einem Mammutstoßzahn geschnitzt – und eine Flöte, geschnitzt aus einem Geierknochen.

Nach unserer Rückkehr zum Farrenstall begann der gemütliche Teil des Tages. Die Kinder betätigten sich mit Bewegungs- und Ballspielen aller Art, während die Erwachsenen den Grillabend vorbereiteten. Das Feuer brannte bis lange in die herrliche Sommernacht hinein.

Am Sonntag ging es nach dem sehr guten Hütten-Frühstück und dem obligatorischen Gruppenbild vor dem Wanderheim los. Die Wanderschuhe geschnürt, die Rucksäcke gefüllt und die Gesichter eingecremt, startete die Wanderung am Ortsrand von Mehrstetten in Richtung Schmiechtal. Bald waren wir im kühlen Wald, dort ging es dann 200 Höhenmeter bis ins Tal. Über einen alten Holzsteg sind wir an der Schmiech-Quelle angekommen, dort waren wir alleine auf weiter Flur – wie öfter auf dieser Wanderung. Nach etwas Abkühlung mit frischem Quellwasser ging es in Richtung Gundershofen. Hier gab es etwas für alle: Der Goisahof mit allen möglichen Bauernhof-Tieren und die Seifensiederei von Familie Diesch. Dort werden Seifen und Cremes mit natürliche Zutaten regional hergestellt.

Die Wanderung ging von Gundershofen im weiteren Verlauf zunächst bergauf, sodass die Mittagssonne umso mehr zu spüren war. Bald jedoch kamen wir wieder auf einen schattigen und weichen Waldpfad. Der Laubwald zeigte einige alte, kräftige Buchen, die mit ihren Wurzeln dafür sorgen, dass die Hänge nicht abrutschen. Einen schönen Aussichtspunkt über das Obere Schmiechtal und das Dorf Hütten nutzten wir für eine kurze Pause. In der Weite konnten wir die idyllische Eisenbahntrasse der Schwäbische Alb-Bahn sehen. Diese führt von Ulm über Schelklingen, Münsinge und Engstingen bis nach Gammertingen. Wir konnten sie leider in unsere Wanderung dieses Mal nicht einbauen, sie gehört allerdings zu den schönsten im Land und kann mit dem 9 Euro Ticket genutzt werden.

In Kürze hatten wir die Bärentalhöhle oberhalb von Hütten erreicht –  der Höhlengang ragt 28 Meter in den Berg hinein. In Hütten erwarteten uns dann die Wirte vom Gasthof zum Bären. Die Tische waren reserviert, alle hatten Durst und das Essen war nicht nur nach der wohlverdienten Wanderung lecker und mehr als ausreichend.

Schließlich endete die Wandertour auf der anderen Seite der Hauptstraße am Biosphären Informationszentrum Hütten, wo ein schön angelegter Spielplatz und kleiner Barfuß-Pfad zum Verweilen einluden. Auch das Info Zentrum ist zu empfehlen (www.infozentrum-huetten.de), mit einer sehenswerten Ausstellung, guten Beratung und diversen Unterlagen.

Vielen Dank an alle Mitwirkenden und Teilnehmer für ein erlebnisreiches Wochenende, wir freuen uns schon auf das nächste Jahr!

Stefan Zügner             Ulrich Sihler