15 Teilnehmer brachen zu einer Radtour ins Württembergische Allgäu auf. Die Anreise erfolgte mit 4 PKW‘s mit Fahrrädern und einem Auto mit Radhänger und den restlichen Fahrrädern. Unser Quartier war das Hotel und Gasthof Bayrischer Hof in Leutkirch. Nach dem Abladen der Räder begannen wir mit unserer ersten Tour.
Rundtour „Himmelwiesen“ durch die Naturschatzkammer Allgäus. Auf den ca. 50 Kilometern verändern neue Farbtupfer immer wieder das Bild: Wiesen, alte Baumgruppierungen, Waldgebiete, Weiher und Seen, in deren Spiegelung die Wolken des Himmels weiterziehen. Bei sonnigem Wetter radelten wir im Uhrzeigersinn ab Leutkirch leicht ansteigend nach Adrazhofen und Wuchzenhofen. Weiter führte uns der Weg durch die wellige Landschaft hinunter nach Urlau. An einem schön gelegenen Rastplatz neben der alten Schleusenanlage an der Eschach machten wir unsere erste Pause und verzehrten unser mitgebrachtes Essen. Weiter ging es vorbei an Beuren und einem großen Badesee mit Campingplatz. Danach mussten wir kräftig in die Pedale treten. Nach Merazhofen eröffnete sich unser Blick auf die weite, geschwungene Landschaft aus stattgrünen Wiesen hin zu den Allgäuer Alpen. Bei Waltershofen überquerten wir die A96 und nach einigen Auf und Abs rollten wir nach Kißlegg hinunter. Hier machten wir unsere zweite Pause. Je nach Gusto mit Eis, Kaffee und sehr leckeren Kuchen. Drei Personen entschieden sich, mit der Bahn nach Leutkirch zurück zu fahren. Die übrigen Radler machten sich weiter auf den Weg. Durch den Schlosspark kamen wir wieder auf unseren Radweg. Wenig später ging es ordentlich zur Sache: mal rauf, mal runter. Vorbei am Ellerarzhofer Weiher erreichten wir Trautenhofen. Kurzerhand entschieden wir, zur Galluskapelle auf dem Winterberg zu radeln. Was eine kräftezehrende Herausforderung war – aber alle schafften es!!! Die weithin sichtbare Rundkapelle Stankt Gallus wurde im Juli 2000 als ökumenische Autokapelle eingeweiht. Sie erinnert an die Christianisierung des Allgäus durch Mönche des Klosters Sankt Gallen. Von hier oben bietet sich eine der wunderbarsten Aussichten auf die Alpen und das Allgäu. Mit Schwung rollten wir wieder den Berg hinunter. Nach ca. 4 Kilometern erreichten wir Leutkirch und unser Quartier. Den Abend ließen wir bei gutem Essen und guten Gesprächen ausklingen.
Rundtour „Land in Sicht“ Auf den ca. 55 Kilometern durch die Naturschatzkammer Richtung Oberschwabens geht es mal hinauf und wieder hinunter, an Getreide- und Maisfeldern und Wiesen, durch schattige Waldstücke und vorbei an Weihern und Seen hinauf zu Anhöhen mit großartigen Blicken auf das Alpenpanorama. Die Stadt Leutkirch hinter uns lassend, radelten wir im Uhrzeigersinn nach Willerazhofen. Von weiterem sah man den Ellerazhofer Weiher liegen. Der Weg führte durch die weite Landschaft mit ihren bewaldeten Hügeln und sattgrünen Wiesen. In Arnach legten wir unsere erste Pause ein. An dem neugeschaffenen Marktplatz mit Sitzbänken ließen wir uns nieder. Der Bürgermeister sah uns und kam auf uns zu. Er erzählte uns die Geschichte vom Ort und gab uns auch einen Tipp, wo wir in Bad Wurzach einkehrten könnten. Dieses erreichten wir nach wenigen Kilometern. Wir radelten durch die Marktstraße auf die Stadtpfarrkirche zu. Hier teilten wir uns: die einen ließen sich in einem Cafe nieder, die anderen gingen zum Bistro Torfstecher, das wunderschön an einem kleinen Park mit See liegt und das uns auch der Bürgermeister von Arnach empfohlen hat. Noch ein kurzer Blick in die Stadtpfarrkirche und dann gings weiter. Wieder an Wiesen mit weidenden Kühen und schattigen Waldstücken vorbei. Typisch für die Region sind auch die Einödhöfe, die vereinzelt und oft weit weg vom nächsten Hof und den Dörfern liegen. Nach Gospeldshofen und Seibranz ging es sportlich hinauf zu den Anhöhen bei Balterazhofen. Immer wieder öffnet sich der phantastische Blick auf die Nagelfluhkette mit dem markanten Hochgrat und die Alpen. Wir überquerten die Europäische Wasserscheide und kamen an kleinen Kapellen vorbei. Danach rollten wir rasant bergab in ein breites Tal nach Aichstetten. Auf der anderen Seite führte uns der Weg nach Ottmannshofen wieder steil nach oben. Doch die Ausblicke belohnten uns. Wir legten einen kurzen Besichtigungsstopp an der Kapelle in Wielazhofen ein, danach ging es nur noch bergab. Am Stadtweiher vorbei fuhren wir direkt in die Leutkircher Altstadt mit ihren verwinkelten Gässchen und historischen Fachwerkhäusern. Nach einer längeren Verweildauer radelten wir zum Hotel.
Tour „Argenwege“. Diese führt durch eine breite Ebene in der Nähe des Wildflusses entlang, der sich durch Feuchtwiesen und Naturschutzgebiete schlängelt. Dörfer und Einödhöfe sind in grüne Wiesen eingebettet und im Süden erhebt sich die majestätische Nagelfluhkette. Doch davon war nichts zu sehen. Als wir uns am Morgen des 3. Tages auf die Räder schwangen war der Wetterumschwung sicht- und spürbar. Schade für Erwin und Ulrich, denn sie haben uns am Morgen mit ihrem Besuch überrascht und wollten mit uns einen schönen Radeltag erleben. Zunächst radelten wir auf der alten Bahntrasse Richtung Urlau. Kurz zuvor bogen wir ab und kamen später auf einen Schotterweg, der am Rand eines großen Waldgebietes, das sogenannte Adelegg entlangführt. Es war früher die Heimat vieler Glasmacher. Nach Friesenhofen erstreckt sich eine ca. 1 km lange Allee hin zum Schloss Rimpach. Hier machten wir einen kurzen Besichtigungsstopp. Nun fing es leicht an zu regnen. Nachdem wir unsere Regenkleidung angezogen haben, fuhren wir weiter nach Isny. Dort angekommen, erwischte uns voll der Regen. Jeder suchte sich ein trockenes Plätzchen in einem Cafe oder Restaurant. Schade, dass man die mittelalterliche Stadt mit den markanten Stadttoren und Wehrtürmen nicht besichtigten konnte. Nach einer guten Stunde trafen wir uns wieder um unsere Tour fortzusetzen. Daran war nicht zu denken. Die Wolken hingen so dicht über uns und es schüttete ohne Unterlass. Nach reiflicher Überlegung beschlossen wir, die gleiche Strecke nach Leutkirch zurück zu radeln. Denn der weitere Streckenverlauf wäre hügelig gewesen und wenn man so wie so keine Sicht hat bringt das nichts und wäre u.U. auch gefährlich gewesen. Triefendnass kamen wir alle aber wohlbehalten im Hotel an. Ca. 45 Kilometer zeigte der Tachometer. Am späten Nachmittag ließ der Regen nach. Um die Zeit bis zum Abendessen nicht im Hotel zu vertrödeln beschlossen wir, mit den Autos in die Allgäuer Genuss Manufaktur zu fahren. Diese liegt in Urlau, ca. 15 Autominuten von Leutkirch entfernt. In dem ehemaligen Brauereigebäude haben 2019 950 Bürger eine ehrenamtlich organisierte Genossenschaft gegründet. In der Manufaktur sind verschiedene Kunst- und Genusshandwerker angesiedelt. Einige von uns haben dort ein „Mitbringsel“ gefunden.
Der Freitag verhieß wettermäßig auch nichts Gutes. Unsere an diesem Tag geplante Tour konnten wir leider nicht durchführen. So luden wir nach dem Frühstück unsere Fahrräder auf und fuhren nach Hause.
Brigitte Bartels





