Radtour im DONAU-RIES 13.07. bis 16.07.2023

17 Teilnehmer radelten an 3 Tagen bei herrlichem Sommerwetter ca. 145 Kilometer. Die Anreise erfolgte mit 4 Autos mit Rädern und 1 Auto mit Hänger und den restlichen Fahrrädern. Unser Standquartier war der Landgasthof Weberhans in Harburg-Mündling. Es war eine mutige Entscheidung, denn der Ort liegt auf dem Kraterrand auf 550 m und wir mussten jeden Abend aus der ebenen Rieslandschaft kommend sportliche 150 hm bis nach Mündling überwinden. Aus diesem Grund hatten wir nur 3 Tage Rad fahren eingeplan

Anreisetag: Tour Monheimer Alb-Runde

Ab Mündling führte uns der Radweg hügelig durch die landwirtschaftlich geprägte Gegend über Sulzdorf, Bergstetten hinunter nach Itzing und weiter nach Monheim. Kurz vor Monheim machten wir einen Stopp um uns zu sammeln. Beim Anfahren tuschierte Volker mit seinem Rad das Hinterrad eines anderen Teilnehmers. Es kam zum Sturz. Nach der Erstversorgung der Schürfwunden radeln wir weiter und kamen in das Zentrum von Monheim. Das kleine Jurastädtchen liegt an der Nahtstelle zwischen Altbayern, Franken und Schwaben und wartet mit Tortürmen, Fachwerkhäusern und stolzen Bürgerhäusern auf. Eigentlich wollten wir es uns am Marktplatz gemütlich machen, doch dort wurde eifrig gewerkelt. Überall wurden Stände aufgebaut, da am Wochenende ein mittelalterliches Spektakel anstand. Nach einem kurzen Snack radelten wir weiter Richtung Kreut. In Kreut endete für Volker die Radtour. Die Schmerzen vom Sturz nahmen zu und es bildete sich am Ellbogen ein großer verkapselter Bluterguss. Wir haben beschlossen, 112 anzurufen. Der Krankenwagen kam sofort und nahm ihn vorsichtshalber mit ins Krankenhaus.  Anschließend kam auch noch die Polizei, denn nach einem Unfall müssen die Sanitäter die Polizei benachrichtigen. Wir konnten ihnen sagen, dass kein anderer Teilnehmer zu Schaden kam und so zogen sie wieder ab.

Nach dem Vorfall radelten wir weiter nach Otting. Das ehemalige Schloss liegt idyllisch direkt neben dem anliegenden Weiher. Hier machten wir eine längere Vesper-Pause. Durch ein großes Waldgebiet radelnd, erreichten wir die historische Altstadt von Wemding. Die Fuchsien- und Wallfahrtstadt im Ries ist mehr als 1200 Jahre alt und bekannt durch den berühmten Botaniker Leonhart Fuchs. Nach ihm wurden die bekannten Fuchsien benannt. Jedes Jahr von Mai – August kann man eine riesige Fuchsienpyramide mit über 700 Pflanzen bewundern. Eine weitere Sehenswürdigkeit ist die Wallfahrtsbasilika Maria Brünnlein, die außerhalb der Stadt weithin sichtbar auf einem Hügel liegt. Die Rokkokokirche gilt als eine der meistbesuchten Wallfahrtsstätten in Bayern. Gestärkt von der Einkehr im danebenliegenden Biergarten radelten wir über Wildbad und Gosheim nach Huisheim. Ab da gings nur noch bergauf nach Mündling. Da der Gastbetrieb donnerstags Ruhetag hat, bot uns der Gastwirt eine Brotzeit an. Volker war abends wieder bei uns – Glück gehabt!!!!

  1. Tag: Tour im inneren Kraterring, westliche Runde

Nach dem Frühstück rollten wir hinunter nach Harburg. Von der steinernen Wörnitzbrücke aus eröffnet sich ein fantastischer Blick auf die hoch über der Stadt thronenden Harburg aus dem 11./12. Jahrhundert. Wir teilten uns in zwei Gruppen auf, die einen radelten auf die Burg und die anderen nahmen den gemäßigteren Weg durch die Stadt auf die Höhe. Nach dem wir uns wieder vereint hatten, passierten wir die Ortschaften Großsorheim, Kleinsorheim, Mönchsdeggingen, Hohenaltheim und Ederheim. Hier verließen wir den Ries-Radweg und radelten auf einem geschotterten Weg kräftezehrend auf eine Anhöhe. Die Anstrengung lohnte sich. Uns bot sich eine Rundumsicht in die typische Kraterlandschaft. Ein Asteroiden-Einschlag vor rd. 14,5 Millionen Jahren hatte einen grundlegenden, bis heute bestimmenden Einfluss auf das Landschaftsbild und die Beschaffenheit des geologischen Untergrundes. Einige Meter weiter bot sich auf der nord-östlichen Seite der Blick auf die uns zu Füßen liegende mittelalterliche Stadt Nördlingen mit seinem alles überragenden Glockenturm „Daniel“. Nach dem wir die Höhe verlassen hatten, rollten wir bergab nach Reimlingen. In Roland‘s Cafe und Bio-Hofladen mit kleinem, handwerklichem Sortiment verköstigten wir uns mit allerlei Süßem und Salzigem. Anschließend verließen wir gestärkt den Hof und radelten über Balgheim und Möttingen an die Wörnitz nach Harburg. Danach hieß es wieder kräftig in die Pedale treten um auf die Höhe nach Mündling zu gelangen. Den Abend ließen wir im Biergarten unseres Gastwirtes bei gutem Essen, Getränken und guten Gesprächen ausklingen.

  1. Tag: Tour im inneren Kraterrand, östliche Runde und entlang der Wörnitz

Es hat sich schon früh am Morgen abgezeichnet, dass es ein heißer Tag werden sollte. Nach einer rasanten Abfahrt nach Huisheim, folgten wir der Ausschilderung nach Wildbad, anschließend wollten wir eine Abkürzung nach Laub nehmen, hat sich allerdings als falsch herausgestellt. Nach einigen Verirrungen fanden wir letztendlich den richtigen Radweg. In Laub steuerten wir eine Getreidemühle an. Bis heute werden dort Weizen, Roggen und Dinkel ausschließlich aus der Region vermahlen. Im Mühlenladen kann man die Produkte kaufen, was auch einige Teilnehmer taten. Weiter führte uns der Weg entspannt durch die fruchtbare Rieslandschaft über Megesheim in die Residenzstadt Oettingen. Bis heute prägt die besondere herrschaftliche Vergangenheit die Stadt. Barock- und Fachwerkfassaden zeigen eindrucksvoll das Stadtbild und erinnern an die konfessionelle Teilung unter den einstmals zwei Fürstenhäusern. Oettingen ist auch eine Storchenstadt, ganze Storchenkolonien bevölkerten die Dächer. Am historischen Marktplatz angekommen, ließen sich die meisten Teilnehmer bei einem italienischen Restaurant nieder. Für eine großartige Besichtigung war es schlichtweg zu heiß. Aber wir mussten uns aufraffen, denn es lagen noch ca. 30 km bis zum Quartier vor uns. Am Stadtrand gelangten wir an das Flüsschen Wörnitz. Ihre vielen Windungen haben sich im Laufe der Jahrtausende aufgrund der Fließgeschwindigkeit entwickelt. „Schlangenfluss“ wird sie deshalb auch genannt. Das flache Landschaftsbild wird durch weitläufige Wiesen, Äckern und kleinen Dörfern geprägt. Es gab wenige schattenspendende Bäume wo wir Unterstand finden konnten. Letztendlich erreichten wir über Munningen, Wechingen, Heroldingen, Ronheim. Danach ging es wieder sportlich 150 m nach Münding hoch. Der laue Abend war prädestiniert für einen gemütlichen Abschluss im Biergarten.

  1. Tag: Rückfahrt

Die schönen und heißen Tage hatten ein Ende und es regnete am Morgen. So fiel uns der Abschied nicht schwer. Die Räder wurden auf die Autos und Hänger beladen. Danach fuhren wir in die Heimat.

RF Brigitte Bartels