- Familienfreizeit auf und um der Nusplinger Hütte am 25./26. Mai
Nachdem wir vor fünf Jahren die Nusplinger Hütte als Ausgangspunkt für Fossilienentdeckung und eine herrliche Wanderung durch das Obere Donautal gut in Erinnerung hatten, wollten wir dieses Mal die Traufgänge der Schwäbischen Alb besser kennenlernen. Auch dieses Jahr konnten wir das Albvereinshaus für uns voll in Anspruch nehmen. Mit 32 Teilnehmer, davon 18 Kinder, aus 9 Familien waren wir ausverkauft.
Das Wetter drohte uns einen Strich durch die Rechnung zu machen als der Regen stark niederprasselt bei der Abfahrt der Fahrgemeinschaften von der Schlaitdorfer Schule. So schnell der Regen kam war er bereits in Tübingen schon wieder weg. Alles Gut bis wir oberhalb Albstadt-Ebingen am Traufgängerle Hexenküche ankamen. Jetzt kehrte der Regen zurück, allerdings spürbar kälter als im subtropischen Schlaitdorf. Aber wir wären keine Albvereinler wenn wir uns hier nicht helfen könnten. Im Nu fanden wir Kuchen, Kaffee, Pommes und ein Zelt mit Biergartengarnituren. Auch hier war Petrus uns wohlgesonnen und wir konnten bald den gutmarkierten und beschriebenen Rundweg beginnen. Tief im Wald begegneten wir 12 Frischlingen, 3 Bachen und einem Keiler. Ein unerschrockener junger Schlaitdorfer hatte wohl gedacht dass die Vierbeiner für den Abendgrill bestimmt sind. Asterix und das gallische Dorf lassen grüßen. Der Rundweg führte schließlich am Albtrauf entlang mit herrlichem Blick nach Albstadt hinunter. Das würde umso imposanter vom Schlossfelsenturm aus, aufgrund des bewölkten Himmels reichte die Sicht nicht ganz bis in die Schweizer Alpen. Weiter dem schmalen Pfad entlang begegneten wir zwei Bergsteiger die gerade ein Felssprung erklommen. Nachdem wir verschiedene Höhlen erkundigt hatten, sind wir schließlich wieder am Ausgangspunkt angekommen. Ein großer Spielplatz sorgt dafür dass die Kinder sich austoben und die meisten Eltern sich eine Schnaufpause gönnen konnten.
Es ist nicht einfach die Zelte abzubrechen aber der steigende Hunger und das inzwischen geschlossene Kiosk sorgten dafür dass wir doch die letzte Etappe des Tages in Richtung Nusplinger Hütte angehen konnten. Nach einer knappen halbe Stunde wurden wir von den Freiwilligen der Nusplinger Hütte herzlichst empfangen und die Zimmer, aufgrund akribischer Vorbereitung, aufgeteilt. Die Jungs beanspruchten ein Zimmer für sich allein, ja keine Eltern oder Mädchen, die anderen teilten sich in drei weitere Zimmer auf. Unsere Gastgeber hatten inzwischen die neue, mit besondere Technik ausgestattete Grillanlage angefeuert. Jetzt stand nichts mehr im Weg die Mitbringsel auf den Grill zu werfen, die Getränke wurden per Strichliste von der Hütte ausgeschenkt. Da die Nacht recht warm war und der Himmel Sterne klar, gab es viele Gespräche aus der Fußball Welt, über die nächste Wanderung, und die bevorstehende Europawahl. Die Nacht war schon gut vorangeschritten bis die Letzten ihr richtiges Bett gefunden hatten.
Der Sonntag begann mit hellen Sonnenschein, das Frühstück wartete bereits auf uns. Nach dem obligatorischen Gruppenfoto vor dem Wanderheim, machten wir uns mit leichtem Zeitverzug auf eine weitere Traufgänger Tour auf, nämlich auf die Hossinger Leiter bei Albstadt.
Startpunkt war der Wanderparkplatz Bunnental, wobei wir die sehr einladende Brunnentaltalhütte rechts liegen ließen und uns bei herrlichem Sonnenschein in Richtung Hossingen aufmachten. Sanft ging es zunächst auf einem Feldweg bergan bis zum Waldrand, dann wurde der Weg jedoch steiler, was vor allem den Papas mit den Kinderkraxen die Schweißperlen auf die Stirn trieb. Oben auf der Albhochfläche angekommen, folgten wir dem beispielhaft gut ausgeschilderten Pfad, immer am Albtrauf entlang. Unterwegs boten sich uns herrliche Panoramablicke. Die wilden Wiesen rund um den Ort Hossingen sind ein einziges buntes Blumenmeer. Unsere Wanderkinder hatten ihre helle Freude durch die duftenden Weiden zu rennen und rollen. In Hossingen angekommen machten wir Einkehr in der Gaststätte Krone. Bis die Gruppe satt war dauerte es ein Weilchen, aber einige wollten unbedingt die entscheidenden Stimmen zur Europawahl vor 18:00 Uhr in der Heimat abgeben. Entsprechend stieg das Tempo bis zum Einstieg zur Hossinger Leiter, die bis Ende des 19. Jahrhunderts der einzige Weg der Einheimischen ins Tal zur Eisenbahn und zu den Arbeitsplätzen war. Mit einer Portion Vorsicht wagten wir uns direkt am senkrechten Fels entlang die steile Eisentreppe ins enge Tal hinab. Auf kurvigen Weg folgten wir den Lauterbach im wildromantischen Brunnental bis wir schließlich zum Ausgangspunkt zurückkehrten. Wer so tapfer gewandert ist hätte sich nun eigentlich eine Einkehr in die Traufganghütte verdient, allerdings rief uns die Kommunal- und Europawahl in Schlaitdorf zurück.
Die Wanderführer Ulrich Sihler und Stefan Zügner bedanken sich herzlich bei allen kleinen und großen Wanderern für die schöne Familienfreizeit und freuen sich wenn alle nächstes Jahr wieder dabei sind. Besonders gefreut hat es uns dass wir fünf Familien als neue Mitglieder für den Albverein Schlaitdorf willkommen heißen konnten.